Leitgedanken zu unserem Arbeitsansatz

Der gemeinnützige Verein Kinder- und Jugendhilfe e.V. wurde von Fachleuten aus dem Sozialwesen gegründet, um satzungsgemäß Angebote der Kinder- und Jugendhilfe zu entwickeln und durchzuführen. 

Wir tun dies in der Überzeugung, dass die Kinder- und Jugendhilfe ein bedeutsamer Zweig der Sozialarbeit ist, und aus der Erkenntnis heraus, dass die Kinder- und Jugendhilfe sich derzeit in einer tiefen Krise befindet. 

Ein immer schneller anwachsender Bedarf an Hilfsangeboten steht immer geringer werdenden finanziellen Mitteln gegenüber. 

Der Ansatz, nur nach mehr finanziellen Mitteln zu rufen, scheint uns jedoch verfehlt zu sein. 

Vielmehr muss die Sozialarbeit selbst mit innovativen Konzepten, die auch der Betrachtung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten standhalten, auf diese herausfordernde Situation reagieren. 

Sie muss dies tun, ohne den Fokus vom Wohl der Klienten abzuwenden. 

Eine der großen Herausforderungen der Sozialarbeit unserer Zeit ist es, diesen “Spagat” fachlich zielgerichtet und kontrollierbar zu ermöglichen. 

Die Erkenntnisse aus den erfolgreichen Lösungsansätzen müssen ihren Platz finden in einer Sozialarbeitswissenschaft, die integrativ mit ihren Hilfswissenschaften umgehend selbst zu einer in Lehre umsetzbaren Handlungswissenschaft wird. 

Diese Grundannahmen einer selbstbewusst handelnden Sozialarbeit sind der Ausgangspunkt unserer Interpretation progressiv orientierter Kinder- und Jugendhilfe. 

Unser Arbeitsansatz basiert auf konstruktivistischen und systemtheoretischen Überlegungen. 

Diese lassen sich verkürzt, aber prägnant in den folgenden drei Leitsätzen zusammenfassen: 

1. Wir kennen keine allgemeingültige Wirklichkeit, Wirklichkeit ist für uns ein verhandelbares Gut. 

2. Wahrnehmung basiert auf individuellen Modellen der Welt. Unter bestimmten Voraussetzungen sind diese Modelle veränderbar. 

3. Störungen entstehen, wenn im Kontext gemeinsamen Handelns nicht kompatible Modelle der Wirklichkeit aufeinanderprallen. 

Diese Leitsätze bilden die Grundlage für unsere Arbeit mit gestörten Systemen. 

Methodisch orientieren wir uns in jedem Zweig unseres Tätigkeitsfeldes an folgenden grundlegenden Arbeitshypothesen: 

a) Störungen in Systemen sind in erster Linie als Kommunikationsstörungen identifizierbar. 

b) Die einzelnen Systemfaktoren sind nicht hinreichend in der Lage, ihre Bedürfnisse zu identifizieren und ihre Ziele zu formulieren. 

c) Die Organisationsstruktur des Systems ist nicht hinreichend geeignet, differenzielle Bedürfnisse in für die einzelnen Systemfaktoren akzeptablem Maße zu befriedigen. 

d) Die Auffälligkeit eines einzelnen Systemfaktors ist demnach Symptom eines gestörten Gesamtsystems.

 

 

Der Aufbau unserer Einrichtung berücksichtigt unsere Ziele, Grundannahmen und Arbeitshypothesen in Form eines Baukastenprinzips der Angebote. 

Baustein 1: 

Wir bieten verschiedene Formen der Familiendiagnostik und Situationsanalyse als Grundlage eines Entscheidungsprozesses an. 

Baustein 2: 

Wir bieten Beratung und Moderation in Krisensituationen und als Prophylaxe an. 

Baustein 3: 

Wir bieten innovative und individuell bedarfsorientierte Konzepte ambulanter, teilstationärer und stationärer Hilfen an. 

Baustein 4: 

Wir vermitteln unsere Erkenntnisse in Fortbildungen an interessierte Fachleute weiter. 

Somit verstehen wir uns als eine Einrichtung, die innovativ in der Kinder- und Jugendhilfe neue Wege geht, diese wissenschaftlich dokumentiert und reflektiert und schließlich über die Weitergabe dieser Erkenntnisse an Fachleute in Form von Fortbildungen Flächenwirkung erzielt. 

Der Kinder- und Jugendhilfe e.V. ist bemüht, seine Angebote besonders kostengünstig zu gestalten, um die Belastung des öffentlichen Kostenträgers so gering wie möglich zu halten. 

Dies wird leistbar durch besonders effiziente und schlanke Organisation ohne teuren internen Verwaltungsapparat. 

Um gleichzeitig größtmögliche fachliche Qualität sicherzustellen, besteht der dreigliedrige Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden als Geschäftsführer aus pädagogischen Fachkräften, die unmittelbar mit der Klientel arbeiten. 

Entscheidungen über sozialarbeiterische bzw. sozialpädagogische Konzepte werden grundsätzlich aus der genauen Kenntnis um die Alltagsprobleme der Klientel heraus getroffen. 

Unsere Angebote werden ausnahmslos von einschlägig ausgebildeten Fachkräften durchgeführt.